DIAGNOSTIK
Sehnervendiagnostik (HRT II)
Sollten Veränderungen des Sehnerven vorliegen oder im Familienkreis ein Glaukom (Grüner Star) bekannt sein, kann die Untersuchung des Sehnervenkopfes mittels HRT II sinnvoll werden. Hierbei wird der Sehnervenkopf (Papille) sehr genau und objektiv vermessen und dokumentiert. Das Gerät erstellt dreidimensionale Bilder der Papille und ein Computer wertet die Messpunkte aus. Die Untersuchung ist kurz, schmerzlos und ungefährlich. Veränderungen am Sehnerven können hiermit früher entdeckt werden als beispielsweise durch die Perimetrie (Gesichtsfelduntersuchung). Da Sehnervenschäden irreversibel sind, erhöhen eine frühzeitige Erkennung der Krankheit und eine rechtzeitig eingeleitete drucksenkende Therapie die Chancen auf den Erhalt der Sehfähigkeit.
Hornhautpachymetrie
Nicht immer bedeutet ein erhöhter Augeninnendruck auch die Diagnose Glaukom (Grüner Star). Zur differenzierten Abklärung empfiehlt sich die Mitbeurteilung der Hornhautdicke (sog. Pachymetrie) durch eine hochpräzise Messung. Die durchschnittliche Hornhautdicke beträgt 0,55 Millimeter. Ist sie dünner, wird ein zu niedriger Augeninnendruck gemessen, bei einer dickeren Hornhaut ein zu hoher Innendruck. Die Vermessung erfolgt berührungslos und völlig schmerzfrei.
Fluoreszenz-Angiographie (Farbstoffuntersuchung)
Sie unterstützt den Augenarzt in der Behandlung von Veränderungen der Netzhaut und Aderhaut. Bei diesem Untersuchungsverfahren wird ein fluoreszierender Farbstoff in eine Vene am Arm oder Handrücken injiziert. Mit dem Blutfluß gelangt der Farbstoff in alle Gefässe des Körpers. Während der Farbstoff die Netzhaut- und Aderhautgefässe des Auges passiert, werden mit einer Spezialkamera Fotoaufnahmen des Augenhintergrundes durchgeführt. Hier können unter anderem die altersbedingte Makuladegeneration (AMD), sowie auch z. B. diabetische Netzhauterkrankungen frühzeitig erkannt werden bzw. im Verlauf kontrolliert werden und Therapieentscheidungen wie beispielsweise die Einleitung einer Injektionstherapie (IVOM) oder Lasertherapie getroffen werden.
Optische Kohärenztomographie (OCT)
Bei einer Untersuchung mit dem OCT wird die Netzhaut mit einem schwachen Laserlicht gescannt. Die Netzhaut ist aus verschiedenen Schichten aufgebaut, die im OCT detailliert dargestellt und beurteilt werden können. Bei Erkrankungen der Netzhaut zeigen sich oft bereits im Anfangsstadium charakteristische Veränderungen der retinalen Feinstruktur. Diabetische Netzhautschäden, Makuladegenerationen, aber auch Beeinträchtigungen durch Gefäßverschlüsse oder Medikamente lassen sich im OCT darstellen. Auch zur Beurteilung der Wirksamkeit von intravitrealen Injektionen (IVOM) ist das OCT nach Maßgabe der Fachgesellschaften unentbehrlich.
Durch ein erweitertes Glaukom-Modul kann eine spezifische Untersuchung des Sehnervenkopfes vorgenommen werden, um ein Glaukom (Grüner Star) frühzeitig zu erkennen.
Die OCT-Untersuchung ist völlig schmerz-und nebenwirkungsfrei. Die Fahrtauglichkeit im Straßenverkehr wird hierdurch nicht beeinträchtigt.
GDx
Dieses in der Früherkennung des Glaukoms angewandte Messverfahren dient der Untersuchung und Messung der Nervenfaserschichtdicke im Bereich um den Sehnerv. Die Untersuchung ist sinnvoll bei Patienten mit
- anatomisch auffälligem Sehnervenbefund
- Glaukom oder Verdacht auf Glaukom (Grüner Star)
- familiär bekannter Glaukomerkrankung
- okulärer Hypertension (erhöhter Augeninnendruck ohne Sehnervenveränderung)
Die Untersuchung mit dem Zeiss GDx erfordert keine medikamentöse Pupillenerweiterung und ist ähnlich wie die Sehnervenanalyse mittels HRT und OCT schmerz- und risikofrei.
Die Untersuchung ist nicht Bestandteil des Leistungskataloges der gesetzlichen Krankenversicherung, sondern eine sog. individuelle Gesundheitsleistung (IGeL).
IOL Master
Im Vorfeld der Operation des Grauen Stars (Katarakt) ist eine exakte Vermessung des Auges (Biometrie) erforderlich, um die Stärke der zu implantierenden Kunstlinse zu emitteln. In die Kalkulation der individuellen Linsenstärke fließen die Hornhautradien und die Länge des Augapfels ein.
Diese kann durch den Einsatz des IOL Masters mit Lasertechnik im Unterschied zur Ultraschalltechnik berührungsfrei mit hoher Präzision ermittelt werden, was sich positiv auf das Erreichen der postoperativen Zielrefraktion auswirkt.
Die Kosten für die herkömmliche Ultraschallbiometrie werden von den gesetzlichen Krankenkassen getragen, die Biometrie mit dem IOL Master ist keine Leistung der gesetzlichen Krankenkassen (IGeL).
Hornhaut-Topographie
Bei einer Hornhaut-Topographie wird eine "Landkarte" der Hornhaut-Oberfläche farblich und bildlich erstellt.
Anhand der Ergebnisse lässt sich die Beschaffenheit der Augenhornhaut ermitteln und somit eine normale oder auch krankhafte Hornhautverkrümmung genau berechnen und im Verlauf dokumentieren.
Die Untersuchung erfolgt kontaktlos und völlig schmerzfrei und wird bei Untersuchungen und Erkrankungen wie z.B. der Berechnung der Hornhautverkrümmung bei bevorstehender Katarakt-Operation, Kontaktlinsen-Anpassungen aber auch bei Hornhautverdünnung mit Vorwölbung (Keratokonus) angewandt.
Nyktometer/Mesoptometer
Die Untersuchung mit dem Nyktometer oder auch Mesoptometer dient der Testung des Dämmerungssehens.
Hierbei wird das komplexe Zusammenspiel von Sehschärfe und Kontrastempfindlichkeit überprüft.
Diese Diagnostik ist oftmals bei Erstellung von verschiedenen Gutachten erforderlich.
Anomaloskop
Mit dem Anomaloskop kann sowohl die physiologische Farbunterscheidung, wie auch eine gestörte Farbwahrnehmung untersucht und quantifiziert werden.
Diese Untersuchung wird z.B. bei verschiedenen Arbeits- und Verkehrsgutachten erforderlich.
Perimetrie
Die Perimetrie (Gesichtfeldprüfung) kommt sowohl in der Diagnostik und Verlaufskontrolle des Glaukoms (Grüner Star), bei verschiedensten neurologischen Fragestellungen und in der Verlaufskontrolle verschiedenenr medikamentöser Therapien zum Einsatz.
Auch bei gutachterlichen Fragestellungen (z.B. Blindengeld, Fahreignung) werden perimetrische Verfahren eingesetzt.
